Landesmeisterschaften 2024 mit Top-Ergebnissen

Bei den diesjährigen Landesmeisterschaften Straßen-Radrennsport am Wochenende vom 4. Mai und 5. Mai 2024 in Engen schnitten die Nachwuchsfahrer des RV Badenia Linkenheim sehr gut ab.

Am Samstag fanden die Wettkämpfe im Einzelzeitfahren ausgetragen. Die Fahrer hatten eine anspruchsvolle Zeitfahrstrecke über 20,5 km mit 270 hm vor sich. Zwei Wendepunkte und Kurven auf dem Kurs verlangten ein sicheres Handling der Zeitfahrmaschine insbesondere bei sehr hohem Tempo in den abschüssigen Streckenabschnitten. Gleich mit einem harten Antritt am Start, zeigte Samuel Kemm, seine Titelambitionen. Die Frage war nur, ob er das Tempo über 20 km halten können würde. Ohne einzubrechen rief er seine Leistung ab und setzte die Bestmarke mit einer Zeit von 26:35 min., die einem Stundenmittel von über 46 km/h entspricht. Kein anderer Juniorenfahrer schaffte es, die Zeit zu unterbieten und Samuel konnte sich den heiß ersehnten Landesmeistertitel im Einzelzeitfahren sichern!

Für Sarah Kemm war klar, dass Charlotte Späth als überragende Fahrerin der U17 Klasse in diesem Frühjahr nicht zu schlagen sein wird, aber ein zweiter Platz erschien machbar. Ein Hinweisschild vor dem Wendepunkt führte dazu, dass Sarah zu früh abbog. Die Rückkehr auf die Strecke zur korrekte Wende kosteten sie wertvolle Sekunden, die den Traum vom zweiten Platz zunichte machten. Trotzdem erzielte sie noch Platz 3 und wurde durch das Überreichen der Medailie durch Jan Ullrich getröstet.

Max Helwing, ebenfalls U17 zeigte eine tolle Leistung beim Zeitfahren und sicherte sich den 6. Platz. Ruben Schaffer bestritt sein erstes Zeitfahren und ging es etwas zu schnell an, sodass er nach der Wende etwas raus nehmen musste, da die Kraft noch nicht für die ganze Strecke reichte. Trotzdem war es eine sehr gute Erfahrung für ihn und man sieht, dass bei ihm noch mehr dahinter steckt. Er belegte Platz 21 im Zeitfahren.

In der U15 ging Finn Ostermeier auf die Zeitfahrstrecke. Er konnte sich die Kraft gut einteilen und erreichten den 13. Platz.

Am Sonntag ging es dann auf die Titeljagd im Einer-Straßenrennen. Eine wellig-geschlängelte Abfahrt über Wirtschaftswege, ein 1,5 km langer schwerer Berganstieg nach einer weiteren Abfahrt hinein in die 300m lange steile Rampe vor dem Ziel. So ging es über den 8,25 km langen Rundkurs. Dazu noch regnerisches und kühles Wetter um 12°C.

Finn konnte anfangs gut im Feld mitfahren. Am Anstieg zerfiel jedoch das Feld in mehrere kleine Gruppen und auch Finn verlor ein paar Meter auf die Spitze. Leider konnte er die Lücke nicht mehr zufahren und so fuhr er in der nachfolgenden Gruppe bis ins Ziel. Nach gutem Durchwechseln in der Führung ging es in den Zielsprint, bei dem Finn einen Kontrahenten den Vortritt lassen musste und als 14. über die Ziellinie fuhr. Gefallen hat ihm das Anfeuern seines Teamkollegen, der ihn „den Berg hoch peitschte“. 

Sarah Kemm startete in der weiblichen Jugend U17 eine Minute nach den Jungs der U17, unter denen auch Max Helwing und Ruben Schaffer waren. Gleich in der ersten Runde bildete sich eine schnelle Gruppe mit 6 Fahrerinnen, die bei der zweiten Zieldurchfahrt bereits auf fünf Fahrerinnen geschrumpft war, Sarah konnte mit lockerem Tritt das Tempo mitgehen und mitbestimmen. Dann in der 4. Runde fiel ihr beim Schalten vor der Abfahrt die Kette über das große Kettenblatt und verhedderte sich mit dem Pedal. Eine ganze Minute dauerte es leider mit Hilfe von außen, bis die Kette wieder aufgelegt war. Trotzdem schaffte es Sarah innerhalb einer Runde, die Gruppe am Berg wieder einzufahren. Doch jetzt kam die vorentscheidende Attacke der späteren Siegerin Charlotte Späth und Sarah konnte nach ihrer Aufholjagd das Tempo nicht mehr mitgehen. So blieb ihr nichts, als den 5. Platz sicher nach Hause zu fahren.

Max und Ruben mussten 9 Runden fahren und das Starterfeld zerfiel gleich in der ersten Runde in viele kleinere Gruppen. Zwei Fahrer fuhren voraus, die nicht mehr einzuholen waren. Max fuhr in einer der Verfolgergruppen und kam als 19. ins Ziel, Ruben musste sich mit anderen Fahrern das Rennen um eine Runde kürzen lassen und kam als 24. ins Ziel.

Samuel, der 12 Runden auf dem schweren Kurs fahren musste, versuchte die Gruppe der schnellen Junioren solange wie möglich zu kontrollieren und die starken Bergfahrer nicht wegfahren zu lassen. Florian Mast und Aaron König schafften es dennoch nach der Hälfte der Strecke sich vom Rest abzusetzen. Bis in den langen Anstieg in der letzten Runde, schaffte es Samuel die anderen Fahrer im Schach zu halten, dann griffen vor der Kuppe zwei der starken Bergfahrer an und Samuel, dem die Muskeln schon langsam zu krampfen begannen, konnte das erhöhte Tempo nicht halten. So beendete er das Rennen wie schon zuvor seine Schwester auf Platz 5.

Eine hervorragende Leistung von allen und herzlichen Glückwunsch unserem neuen Titelträger Samuel als Landesmeister!